Forschungsprojekte

Wissenschaft

Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen


Der Schwerpunkt meiner wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf der Erforschung wirtschaftlicher Strukturen. Das Sprektrum unterschiedlicher wirtschaftlicher Strukturen sowie die damit in Zusammenhang stehenden Forschungsfragen sind vielfältig:


  • Effektivität unternehmensinterner Kooperations- und Kommunikationsstrukturen sowie deren Determinanten
  • Verbesserung des Innovationspotezials von Unternehmen und Organsationen durch zielgerichtete Gestaltung der innovationsbezogenen Interaktionsstrukturen
  • Gestaltung unternehmensübergreifender Kooperationsformen und strategischer Allianzen
  • Zusammenhänge von Strukturen unterschiedlicher Analyseebenen (individuelle Ebene, Unternehmensebene, unternehmensübergreifende Ebene) und deren Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele
  • Entwicklung von Gestaltungsempfehlungen zur Verbesserung der Effektivität und Effizienz von Strukturen des öffentlichen Sektors wie beispielsweise des Systems der ambulanten Gesundheitsversorgung


Meine Forschungsprojekte werden regelmäßig mit bedeutenden Summen von bedeutenden Forschungsinstitutionen finanziell gefördert, zu denen insbesondere die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zählen. Daneben wurden Forschungsvorhaben in der Vergangenheit vom Innovationsfonds der Universität Freiburg sowie dem Freiburg Institute of Advanced Studies (FRIAS) im Rahmen eines Senior Research Fellowships gefördert.


Die Bandbreite der bisherigen Forschungspartner ist groß. Sie reicht von großen, multinationalen Konzernen im In- und Ausland über klein- und mittelständische Unternehmen bis hin zu zahlreichen weiteren Institutionen. Zu diesen zählen neben vielen anderen eine Vielzahl deutscher Unternehmenscluster in High-tech Branchen und regionaler Wirtschaftsverbünde ebenso wie Einrichtungen des Gesundheitssektors, große Universitätskliniken oder Interessensverbände wie beispielsweise die Kassenärztliche Bundesvereinigung.


Bitte kontaktieren Sie mich gerne, wenn Sie mehr über meine Forschung erfahren wollen.











Aktuelle Forschungsprojekte


Determinanten der Kooperation zwischen Spitzenmanagern multinationaler Unternehmen


Die kooperative Interaktion zwischen den Spitzenmanagern eines Unternehmens stellt eine der zentralen Voraussetzungen für den Erfolg des Unternehmens dar. In multinationalen Großunternehmen stellt dabei die weltweite Verteilung der Standorte und damit der Einsatzorte der Manager eine zusätzliche Herausforderung dar, weil die Kommunikation über große geografische Distanzen und verschiedene Zeitzonen hinweg erfolgen muss. Darüber hinaus wird der kooperative Austausch durch den heterogenen kulturellen Hintergrund beeinfluss, dem die einzelnen Führungskräfte entstammen.


In diesem Forschungsprojekt werden erstmalig die relativen Einflüsse von drei unterschiedlichen Kategorien von Determinanten untersucht, die bislang in der Literatur weitgehend isoliert betrachtet wurden: Statusbezogene Voraussetzungen (Manager kooperieren als Folge von Statusunterschieden, die beispielsweise durch die formale Organisationsstruktur definiert sind), identitätsbasierte Einflüsse (Manager interagieren bevorzugt mit anderen Managern, die ihnen ähnlich sind) und wertebehogene Determinanten (Manager präferieren Interaktionen mit solchen Kollegen, die dieselben Werte und Einstellungen teilen). Weiterhin wird unterschieden, ob sich die Interaktionen auf Routinetätigkeiten innerhalb des jeweiligen Verantwortungsbereichs von Managern beziehen oder ob die Kooperation auf die Lösung außergewöhnlicher Herausforderungen ausgerichtet ist.


Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass Status, Identität und geteilte Werte gleichermaßen wichtig sind für die Entstehung von Kooperationsbeziehungen. Mit Blick auf die Differenzierung zwischen Routinetätigkeiten und außergewöhnlichen Herausforderungen weisen jedoch insbesondere statusbezogene Voraussetzungen und geteilte Werte entgegengerichtete Effekte auf: So erfolgt Kooperation im Fall von Routinetätigkeiten vor allem in einer vertikalen Richtung, also zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, während sich die Interaktion im Falle einer Lösung außergewöhlicher Herausforderungen insbesondere zwischen Managern derselben Hierarchieebene ergibt. Ebenfalls sind geteilte Werte für außergewöhnliche Kooperationserfordernisse von besonderer Bedeutung, wohingegen eine gemeinsame Wertebasis für die Lösung von Routineaufgaben von nachrangiger Bedeutung zu sein scheint. Lediglich identitätsbasierte Einflüsse scheinen einen universellen Einfluss auf die Entstehung von Interaktionsbeziehungen zu haben: Manager scheinen demnach eine generelle Präferenz für die Interaktion mit solchen Kollegen zu haben, die ihnen ähnlich sind.



Einfluss eines pandemischen Ereignisses (Covid-19) auf die Vernetzung in der ambulanten Gesundheitsversorgung


Im Rahmen der ambulanten Versorgung von Patienten ergeben sich kooperative Beziehungen zwischen Medizinern und Labors dadurch, dass Patienten die Behandlung von Erkrankungen häufig durch mehrere niedergelassene Mediziner und Labore erfolgt. Im Rahmen von Überweisungen wird das Krankheitsbild von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen in engem Austausch zunächst diagnostiziert und später behandelt, wobei eine erfolgreiche Behandlung den intensitven Austausch unter den beteiligten Medizinern sowie die Weitergabe gesundheitsbezogener Informationen erfordert.


Aufbauend auf einem vorangegangenen Forschungsprojekt untersuchen wir in diesem Vorhaben, inwiefern die Vernetzungsstrukturen durch einen durch die Covid-19 Pandemie ausgelösten externen Schock beeinflusst werden. Ein solcher externer Schock bewirkt, dass zur Krisenbewältigung alle nicht unmittelbar notwendigen medizinischen Behandlungen verschoben werden und dadurch der Patiententransfer substantiell reduziert wird. In diesem Projekt gehen wir insbesondere zwei Forschungsfragen nach: (1) Welcher Bestandteil der Vernetzungsstruktur bleibt auch in einer Extremsituation erhalten und muss daher als unverzichtbar angesehen werden? (2) Entwickelt sich die Vernetzungsstruktur nach Bewältigung der Krise wieder zurück in den Ausgangszustand oder lässt sich eine dauerhafter struktureller Effekt nachweisen?



Formale und informelle Vernetzung in der Krebstherapie


Die Behandlung von Tumorerkrankungen in Kliniken der Spitzenversorgen erfordert das Zusammenwirken von Medizinern unterschiedlicher Fachrichtung. Um diese interdisziplinäre Kooperation zu fördern, haben viele Kliniken mit der Etablierung spezialisierter Tumorboards formale Einheiten geschaffen, in denen die Behandlung einzelner Patienten durch sämtliche beteiligten Fachrichtungen der Klinik besprochen und koordiniert wird. Neben den zu erwartenden direkten positiven Effekten hinsichtlich einer umfassenden Behandlung von Krankheitsbildern ist zu vermuten, dass die gemeinsame Mitgliedschaft von Medizinern in Tumorboards auch einen indirekten positiven Effekt hat, weil sich die einzelnen Ärzte auch auf einer informellen Ebene und damit jenseits der eigentlichen Aktivität innerhalb der Tumorboards stärker austauschen.


Während der Hauptnutzen von Tumorboards in Form einer strukturierten Besprechung der Behandlungsfälle sowie einer koordinierten Therapie der Patienten praktisch außer Frage steht, ist weitgehend unklar, wie groß ein möglicher Zusatznutzen dieser Tumorboards ist, der sich aus einer Intensivierung der informellen Vernetzung von Klinikärzten ergibt.


Mit dieser Studie soll untersucht werden, wie groß die formale und informelle Nutzenwirkung von Tumorboards hinsichtlich der erfolgreichen Behandlung von Krebserkrankungen ist und mit Hilfe welcher Maßnahmen die informelle Vernetzung von Klinikärzten weiter verbessert werden kann.