Prof. Dr. Olaf Rank Research - Consulting - Education
Beratung
Netzwerkanalyse
Zunächst habe ich mich im Rahmen meiner Forschungstätigkeit neben anderen Methoden der quantitativen Sozialforschung auf die soziale Netzwerkanalyse spezialisiert. Seit vielen Jahren wende ich dieses Verfahren auch im Rahmen der Beratung an, weil sie zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Erhebungs- und Analysemethoden hat und somit für viele Fragestellungen in Unternehmen einen echten Mehrwert schafft. Bei der Netzwerkanalyse handelt es sich um eine anwendungsneutrale Forschungsmethode, die besonders zur Untersuchung sozialer Strukturen aller Art geeignet ist. Anders als klassische Methoden der Sozialforschung können mit Hilfe der Netzwerkanalyse sowohl die Eigenschaften von Akteuren als auch deren Beziehungsstrukturen simultan in der Analyse berücksichtigt werden. Weil gerade in Organisationen soziale Strukturen von besonderer Bedeutung sind, bietet sich die Anwendung der Netzwerkanalyse für eine ganze Reihe von organisationsbezogenen Fragestellungen an.
Die Durchführung einer Interaktionsanalyse stellt einen idealen Anwendungsfall der Netzwerkanalyse in Unternehmen dar. Die Effektivität einer Organisation wird wesentlich davon bestimmt, wie gut die einzelnen Akteure miteinander interagieren. Typische Fragestellungen sind, wie schnell Informationen innerhalb des Unternehmens weitergegeben werden, ob Engpässe innerhalb der Informationsstruktur existieren, ob einzelne Mitarbeiter oder Abteilungen vom Informationsfluss weitgehend abgeschnitten oder umgekehrt durch ihn gänzlich überlastet sind. Die Netzwerkanalyse kann mit Hilfe verschiedener Einzelverfahren wie beispielsweise Visualisierungstechniken die Interaktionsstruktur sichtbar machen und so einen substantiellen Beitrag zum Funktionieren der Organisation leisten.
Das betriebliche Wissensmanagement stellt ein zweites Anwendungsfeld der Netzwerkanalyse in Unternehmen dar. Sie bietet gegenüber rein technischen Lösungen in Form von Wissensdatenbanken einen alternativen Managementansatz, um das im Unternehmen vorhandene Wissen nutzbar zu machen. Die Grundidee besteht darin, das in den Köpfen der Mitarbeiter vorhandene Wissen zu identifizieren, die einzelnen Wissenselemente mit Hilfe eines geeigneten Beziehungsmanagements miteinander zu verknüpfen und so allen Wissensnachfragern zugänglich zu machen. Hierdurch lassen sich dynamische Wissenslandkarten des Unternehmens erstellen, die im Gegensatz zu Wissensdatenbanken nicht das Problem einer fehlenden Aktualisierung aufweisen. Ein netzwerkbasiertes Wissensmanagement bietet vielfältige Möglichkeiten in den Feldern Personalentscheidungen, Karrieremanagement, Stellenbesetzung und Teamstrukturen.
Jenseits des klassischen Personal- und Organisationsmanagements lässt sich die Netzwerkanalyse zur Untersuchung innerbetrieblicher Leistungsbeziehungen anwenden. Auch hier wirkt sich der anwendungsneutrale Charakter der Netzwerkanalyse positiv aus, die Leistungsbeziehungen können vielfältiger Art sein wie beispielsweise die Weitergabe von Informationen zwischen Teams in wissensintensiven Unternehmensbereichen (z.B. Forschung und Entwicklung) oder die Verrechnung betrieblicher Leistungen mit Hilfe eine Transferpreissystems. Aufgrund der Vielfältigkeit solcher Leistungsbeziehungen werden sie in ihrer Gesamtheit immer einen netzwerkartigen Charakter annehmen. Die Visualisierung und netzwerkanalytische Untersuchungen dieses Systems an Leistungsbeziehung ermöglicht dessen Optimierung und bietet langfristig die Generierung substantieller Kosteneinsparungen.
Schließlich bietet die Netzwerkanalyse Unterstützung bei der Sortimentsgestaltung. Hieraus lassen sich wertvolle Hinweise sowohl für das Marketing als auch das Produktionsmanagement ableiten. Zwischen den einzelnen Produkten bzw. Produktkomponenten eines Unternehmens bestehen einerseits nachfrageseitige Verbundeffekte, weil Kunden typischerweise Kombinationen von Produkten nachfragen und andererseits angebotsseitige Verbundeffekte, weil für bestimmte Produkte die gleichen Rohstoffe verwendet werden oder deren Herstellung mit Hilfe der gleichen Produktionstechnologie erfolgt. Beide Arten von Verbundeffekten führen zur Entstehung von Abhängkeitsbeziehungen, die in ihrer Summe netzwerkartigen Charakter annehmen. Die netzwerkanalytische Untersuchung des Leistungsportfolios hilft bei der Optimierung des Sortiments, reduziert die Durchlauf- und Lagerzeiten und führt dadurch zu Kosteneinsparungen.
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